Convenience (Store) 〈コンビニ〉

Nach einer Woche Urlaub ging es diese Woche für Benjamin so richtig los mit arbeiten - und Janina und Charlotte entdecken Tokyo alleine.

Letzte Woche war in Japan Golden Week - d.h. Mittwoch, Donnerstag und Freitag waren Feiertag - und viele Japaner nutzten diese Woche zum Urlaub machen. Hawaii soll in dieser Woche komplett japanisch sein, wenn man den Medien glaubt.

Wir waren gespannt was drei Feiertage am Stück bedeuten. Haben Läden geschlossen? Sind die Straßen leer gefegt? Die Antwort ist was die Läden betrifft — unklar. So richtig System, wer wann zu macht und nicht arbeitet, lässt sich nicht erkennen. Die einfachste Antwort ist aber: Falls es Umstände bereiten würde, wenn das Geschäft geschlossen hat – hat es auf. Supermärkte, Apotheken, Drogerien, Einkaufszentren und Läden, die dem Shoppingvergnügen dienen haben alle geöffnet.

Das beschreibt eigentlich die ganze Prämisse von Japan ziemlich gut. Das Leben hier ist sehr stark an "convenience"orientiert. Zu deutsch vielleicht Bequemlichkeit (ohne den negativen Unterton) oder Praktikabilität oder Nützlichkeit. Beispiele gibt es zu Genüge und schon beim Ausstieg am Flughafen fängt es an:
Ist man es von der Einreise in die USA gewöhnt schon mal 1-2h an der Immigration zu warten, steht man hier höchstens 5min bis zum nächsten freien Beamten.
Muss man etwas verschicken - geht man zum "Kuro-Neko Yamato" (vergleiche DHL, UPS, etc.) Shop, fussläufig überall erreichbar, und die nette Dame hat den passenden Karton da und packt alles sicher für einen ein.
Öffentliche Toiletten sind überall zugänglich, zumeist blitze sauber und selbstverständlich kostenlos. Inklusive Wickeltisch und beheiztem Klositz. Klar — alles andere wäre ja auch nicht convenient -> Everybody pees.


Charlotte findet das alles super. Außerdem Pandas!
Der allgegenwärtige Convenience Store, oder Konbini, fällt natürlich auch in diese Kategorie.




Auf dem Nachhauseweg vom Sentou gestern Abend eine Auswahl der Konbini. Alle keine 5min fussläufig.
Zumeist 24h/7 Tage die Woche geöffnet, kann man hier so ziemlich alles kaufen und erledigen, was im täglichen Leben anfällt. Man stelle sich eine Mischung aus Fast Food Restaurant, Copy-shop, Tankstellen-store, Paketshop und Bank vor. Ach ja, und ein öffentliches Klo hat auch jeder Convenience Store. In Städten wie Tokyo, sind Konbini in unglaublicher Dichte vorhanden. Selten ist man mehr als 5min zu Fuß von einem entfernt. Ist diese Dichte wirklich notwendig? Vielleicht nicht - aber ziemlich praktisch.

Ist der nächste Konbini zu weit - stehen über das ganze Land verteilt Getränkeautomaten. Wirklich an jeder Straßenecke. Und in den Büros. Und in Bahnhöfen. Und an Spielplätzen. Und in der Stadtverwaltung. Und Mitten im Wald am Wanderparkplatz. Und auf der Berghütte. Überall.




Vending Machines vor unserem Haus
Es gibt ein breites Sortiment an Getränken und in manchen auch wirklich ausgefallene Sachen. Immer vorhanden sind: Wasser, Grüner Tee (Kalt und im Winter auch Warm), Getreide Tee (ohne Koffein), Kaffeegetränke und Limos. Manchmal dann auch noch Isotonische Sportgetränke, Maissuppe oder Gesundheitsdrinks. Oder Mysterygetränke für mutige. Und anders als beim deutschen Bäcker oder Getränkeautomat der Deutsche Bahn, kostet das Getränk um die 100¥. Also bei aktuellem Wechselkurs 0,70€. Unsere Wasserflaschen die wir in Deutschland mit Leitungswasser befüllt haben, stehen im Schrank und fangen Staub.
Alles ziemlich convenient.

— cjb aus Kanda (noch)